Muskete

Muskete
Muskete:
Der in dt. Texten seit dem 16. Jh. bezeugte Name der früher üblichen schweren Luntenflinte stammt aus dem Roman. Letzte Quelle des Wortes ist lat. musca »Fliege« (vgl. den Artikel Moskito). Zu dem daraus hervorgegangenen gleichbed. it. mosca stellt sich die Ableitung it. moschetto, das zunächst einen gleichsam wie mit »Fliegen« gesprenkelten Sperber bezeichnete, dann in weiterer übertragener Bedeutung eine Art Wurfgeschoss und schließlich ein Luntenschlossgewehr.
Der übertragene Gebrauch von Tiernamen zur Bezeichnung verschiedener Kriegsgeräte, insbesondere auch von Raubvogelnamen zur Bezeichnung von Schießgeräten, war zu allen Zeiten recht beliebt. Beachte z. B. die Bezeichnung »Falkonett« »leichtes Geschütz« (zum Namen des »Falken«). It. moschetto gelangte als Lehnwort teils unmittelbar ins Dt., teils auch, wie die frühesten Belege zeigen, durch Vermittlung von span. mosquete und frz. mousquet. Die frz. Form hat sich bei uns schließlich durchgesetzt. – Abl.: Musketier früher für »Musketenschütze; Fußsoldat« (im 18. Jh. für älteres, schon um 1600 übliches »Musketierer«; nach frz. mousquetaire).

Das Herkunftswörterbuch . 2014.

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  • Muskēte — (v. ital.)., zu Anfang des 16 Jahrh. das kleinste Geschütz, welches 9 Loth Eisen od. 13 Loth Blei schoß, 39 Kaliber lang war u. seinen Namen, wie man bisweilen angenommen hat, von dem Meierhof Mochetta unweit Feltri erhielt, wo es zuerst in dem… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Muskēte — (franz. mousquet), zuerst 1521 von Alba eingeführte, 7–10 kg schwere Hakenbüchse mit Luntenschloß, von deren krummen Hahn der Name stammt (mittelalterlich muschettae, kleine Sperber). Die Verbreitung erfolgte allmählich über ganz Europa, in… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Muskete — Muskete, schwere Hakenbüchse mit Luntenschloß und Stützgabel, mit welcher ab Mitte des 16. Jahrhunderts ein Teil des Fußvolks bewaffnet wurde. Diese Musketiere bildeten die Elite der Infanterie. Während des Weltkrieges stellte Deutschland… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Muskete — Muskēte (vom ital. muschetta, einer kleinen Sperberart), Handfeuerwaffe mit Luntenschloß, die Anfang des 16. Jahrh. die Hakenbüchse verdrängte, konnte wegen ihrer Schwere nur auf einer Gabel (Fourchette, Musketengabel) abgefeuert werden [Tafel:… …   Kleines Konversations-Lexikon

  • Muskete — Muskete, im 16. u. bis zur Hälfte des 17. Jahrh. das Feuergewehr der Infanterie, mit einem Luntenschlosse, schoß 4 Loth Blei und wurde beim Abfeuern auf eine Gabel gelegt; den Namen behielt man für das spätere Gewehr bei und Musketiere für… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Muskete — Sf (große Handfeuerwaffe) erw. obs. (16. Jh.) Entlehnung. Entlehnt aus span. mosquete m., nfrz. mousquet m. und it. moschetto m. (fachsprachlich älter Sperber ), einer Ableitung von l. musca Fliege (Moskito). Der Sperber heißt so wegen seiner… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Muskete — Ein Musketier mit Gabelmuskete im 30 Jährigen Krieg Eine Muskete aus den Zeit …   Deutsch Wikipedia

  • Muskete — Mus|ke|te 〈f. 19〉 Gewehr großen Kalibers mit Luntenschloss [<frz. mousquet „Luntenflinte“] * * * Mus|ke|te, die; , n [frz. mousquet < ital. moschetto, eigtl. = wie mit Fliegen gesprenkelter Sperber (zu: mosca < lat. musca = Fliege), dann …   Universal-Lexikon

  • Muskete — »Die Muskete laden und nicht Feuer geben.« …   Deutsches Sprichwörter-Lexikon

  • Muskete, die — Die Muskēte, plur. die n, eigentlich eine veraltete Art Büchsen, welche ein Luntenschloß hatte, wo das Zündpulver vermittelst einer in den Hahn geschraubten Lunte angezündet wurde. Obgleich diese Art des Feuergewehres veraltet ist, so ist doch… …   Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart

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